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Headless Webshop – kopflos durch den E-Commerce?

Wenn mich Kunden oder Agentur-Kollegen auf Veranstaltungen fragen, woran wir derzeit so arbeiten, welche Trends wir für spannend halten oder wo der E-Commerce hingeht, antworte ich kurz und knapp: kopflos. In den meisten Fällen ernte ich dann Stille, Verwunderung und manchmal sogar Kopfschütteln.

Es muss also näher erklärt werden. Seit fast einem Jahr beschäftigen wir uns recht intensiv mit dem Headless Webshop. Fast schon aus der Not geboren – weil Magento 2 für größere Shop-Lösungen aus unserer Sicht noch nicht wirklich marktfähig ist – haben wir uns mit anderen Ansätzen der Online-Shop-Erstellung beschäftigt. Und sind dabei auf Headless gestoßen. Es bedeutet eigentlich nichts anderes, als Frontend und Backend zu trennen und diese beiden Bereiche dann über eine API miteinander zu verbinden.

Was bedeutet das in der Praxis? Wir können mit einem Backend über die API mehrere Kanäle bedienen – und zwar systemunabhängig. Im Frontend kann also z. B. Magento 1 oder 2, WordPress, Drupal oder eine eigene Programmierung zum Einsatz kommen. Oder aber wir bedienen Amazon, ebay oder andere Plattformen. Totale Flexibilität. Und weil wir auf der Suche nach einem geeigneten Backend nichts gefunden haben, was unseren Ansprüchen genügt hätte, haben wir selber etwas programmiert. Nennen wir es mal deltaCMS, deltaPIM, deltaWAWI und deltaERP. Und auf Grundlage von Magento haben wir dann auch die Shop-Software als Frontend optimiert, also nennen wir das mal deltaSHOP – ohne s.

So weit, so gut. Aber wo liegen denn jetzt die eigentlichen Vorteile dieses Ansatzes? Zum einen in den dynamischen Möglichkeiten, schnell und unkompliziert verschiedene Frontend-Lösungen anzusteuern und mit Daten zu füttern. Da dieser Austausch immer über die gleiche API erfolgt, sind die Anpassungen schnell gemacht und garantieren somit eine kurze Time-to-Market.

Zum anderen in der totalen Skalierbarkeit: vom einfachen CMS für eine Webseite über die PIM, über die WAWI bis hin zu einem kompletten ERP-System für Unternehmen. Denn hier sehen wir einen wichtigen Ansatz für die Digitalisierung. Bevor E-Commerce – egal ob als Shop, Händlerportal oder Extranet – sinnvoll und effektiv betrieben werden kann, müssen im ersten Schritt die eigenen Produktdaten auf Vordermann gebracht werden. Also erst Texte, Bilder, Datenblätter, Videos u.s.w. in deltaPIM hinterlegen. Dann darüber die einzelnen Kanäle ansteuern und mit den benötigten Daten versorgen. Nur so kann Digitalisierung funktionieren.

In ein paar Tagen gehen die ersten Projekte, bei denen wir diesen Headless-Ansatz umgesetzt haben ins Netz. In Kombination mit Mobile first sind diese Lösungen aus unserer Sicht der E-Commerce-Trend der Zukunft …

Andreas Hilbers